Energieeffizienzklasse

Die Energieeffizienzklasse hilft Verbraucher:innen, auf einen Blick zu erkennen, welche Haushaltsgeräte energetisch besonders effizient sind und die Umwelt schonen. Im Folgenden geht es darum, welche Energieeffizienzklassen es gibt, wie sich diese mit der Zeit verändert haben und welche Kosten beim Hausbau oder -verkauf im Rahmen der Energieeffizienzklasse anfallen.

Energieeffizienzklassen einfach erklärt

Bereits seit Anfang der 90er Jahre gibt es eine EU-Richtlinie, die die sogenannte Energieeffizienzklasse verpflichtend definiert und regelt. Ein anderer Name für die Energieeffizienzklasse ist EU-Energie-Label.

Die Energieeffizienzklasse soll Verbraucher:innen Aufschluss darüber geben, wie energiesparend ein Gerät ist beziehungsweise wie viel Energie es verbraucht. Das Ziel der Energieeffizienzklasse ist es, die Verbraucher:innen zu motivieren, möglichst energiesparende Geräte zu kaufen. [1]

Der Unterschied zwischen den Energieeffizienzklassen

Die aus den 90er Jahren stammende EU-Richtlinie für die Energieeffizienzklasse kennzeichnete den Energieverbrauch mit den Buchstaben A bis G. Während Geräte mit dem niedrigsten Energieverbrauch der Energieeffizienzklasse A angehörten, zählten sogenannte Energiefresser zur schlechtesten Energieeffizienzklasse G.

Zudem wurde der unterschiedlich hohe Energieverbrauch auch farblich markiert. Dabei folgt man bis heute dem Ampelprinzip: Die beste Energieeffizienzklasse A hat die Farbe Dunkelgrün, die schlechteste Energieeffizienzklasse G hat die Farbe Rot.

Doch wie kam man damals überhaupt zur Einordnung der Geräte in die verschiedenen Kategorien? Um die Zuordnung von Produkten zur Energieeffizienzklasse A zu bestimmen, legte man 1998 ein Referenzgerät fest. Seitdem müssen die mit der Energieeffizienzklasse A ausgezeichneten Produkte einen geringeren Energieverbrauch haben als dieses Referenzgerät.

Die Entwicklung der Energieeffizienzklasse

Da seit 1998 in technischer Hinsicht viel passiert ist und inzwischen viele Produkte die höchste Energieeffizienzklasse erreichen, kam es nach und nach zur Einführung der Einstufungen A+ bis A+++. Das Problem hieran: Die Energieeffizienzklasse wurde für die Verbraucher:innen unübersichtlicher, da der Unterschied zwischen den verschiedenen A-Niveaus nicht eindeutig erkennbar ist. Ebenfalls verwirrend ist, dass die schlechten Energieklassen bei manchen Gerätegruppen fallen gelassen wurden. Dies ist zum Beispiel bei Waschmaschinen der Fall, die nur noch mit A-Labels ausgezeichnet werden.

Aus diesem Grund legte die am 1. August 2017 in Kraft getretene EU-Energielabel-Verordnung die Rückkehr der Energieeffizienzklasse zur A- bis G-Kennzeichnung fest. Darüber hinaus schreibt die Verordnung vor, dass auch die energetisch effizientesten Geräte zunächst nur ein B-Label und erst nach weiteren Effizienzverbesserungen ein A-Label erhalten. So will man verhindern, dass die beste Energieeffizienzklasse A erneut durch +-Zeichen erweitert wird, wenn Geräte immer effizienter werden.

Die Verbraucher:innen nehmen diese Änderungen in der Energieeffizienzklasse seit März 2021 beim Einkauf wahr. Seitdem tragen Waschmaschinen, Trockner, Geschirrspülmaschinen, Kühl- und Gefriergeräte, Fernseher (sowie weitere elektronische Displays) die neuen Labels. Seit September 2021 tragen auch Lampen und Leuchten die neue Abstufung (seit März 2022 verpflichtend).

Bis spätestens August 2030 werden auch andere Produktgruppen von der Kennzeichnungspflicht betroffen sein und eine überarbeitete Energieeffizienzklasse erhalten. Dabei handelt es sich um Backöfen, Dunstabzugshauben, Klimaanlagen, Warmwasserspeicher und kleinere Stecker-Heizgeräte. Für diese Geräte sind Abstufungen in der Kategorie A – also die Energieeffizienzklassen A+ bis A+++ – übrigens nach wie vor erlaubt. [2]

Welche Produkte sind mit Energieeffizienzklassen gekennzeichnet?

Wo findet sich die Energieeffizienzklasse? Meist sieht man die farbigen Energiespar-Labels auf typischen Haushaltsgeräten. Es gibt aber auch eine Energieeffizienzklasse Heizung oder Gebäude. Laut Gesetz müssen die folgenden Geräte Energieeffizienz-Labels tragen:

  • Kühl- und Gefrierschränke
  • Geschirrspüler
  • Backöfen und Dunstabzugshauben
  • Waschmaschinen und -trockner
  • Fernseher
  • Heizgeräte
  • Lüftungsgeräte und Klimaanlagen
  • Warmwasseraufbereiter und -speicher
  • elektrische Lampen und Leuchten [3]

Vergleich der Energieeffizienzklassen: Alt vs. Neu

Seit wenigen Jahren gibt es neue Energieeffizienzklassen. In den letzten 30 Jahren hat sich die Energieeffizienz vieler Geräte so sehr verbessert, dass beispielsweise bei Kühlschränken fast alle Produkte in den oberen Effizienzklassen rangierten. Das Resultat war, dass die Verbraucher:innen nur noch schwer einschätzen konnten, welche Geräte wirklich weniger elektrische Energie verbrauchten. Tatsächlich gab es in manchen Produktgruppen gar keine Produkte mit niedrigen Klassen mehr. Aus diesem Grund entschied sich die EU, die Klassengrenzen so zu verschieben, dass sich die Produkte wieder über die gesamte A- bis G-Bandbreite einteilen lassen.

Doch was hat sich dadurch konkret geändert? Durch das Wegfallen der oberen Klassen A+, A++ und A+++ reicht die Einteilung erneut von A bis G. Außerdem umfassen die neuen Labels Symbole, die den Verbraucher:innen Produktinformationen wie das Fassungsvolumen, die Lautstärke oder den Wasserverbrauch liefern. Ein auf dem Label angebrachter QR-Code leitet auf die europäische Produktdatenbank "EPREL" weiter. Hier erhält man kostenfrei weitergehende Informationen zum jeweiligen Produkt.

Durch die Einführung der neuen Labels änderte sich auch die Berechnung der Klassen. Daraus folgt, dass sich die alten und neuen EU-Energielabels nicht direkt miteinander vergleichen lassen. Beispielsweise entspricht die alte Energieeffizienzklasse A+++ nicht automatisch der heutigen Klasse B.

Es gibt also eine komplett neue Skala, die die gestiegenen Anforderungen an die Sparsamkeit der Geräte berücksichtigt. Das bedeutet, dass aktuelle Modelle in sehr viel schlechtere Klassen eingeordnet werden. So erhalten die meisten Kühlschränke, die ehemals die Energieeffizienzklasse A+++ hatten, das neue Label der Klasse C. Nur wenige Modelle, die bisher bestplatziert waren, gehören zu Klasse B. Dass die Voraussetzungen für die höheren neuen Klassen gestiegen sind, soll die Hersteller motivieren, noch effizientere Geräte zu entwickeln. [4]

Was ist die beste Energieeffizienzklasse?

Eine hohe Energieeffizienzklasse soll Verbraucher:innen darüber informieren, dass ein Gerät besonders energiesparend ist. Neben der Rangfolge gibt hierüber auch die farbliche Kennzeichnung – von Dunkelgrün (sehr gut) bis Rot (schlecht) – der Produkte Auskunft. Demnach sind A und B sehr gute Kategorien, C und D gelten als akzeptabel. Dagegen sollten Verbraucher:innen, die etwas für die Umwelt tun und Energie sparen wollen, die Label E bis G meiden. [4]

Auch beim Immobilienkauf und -verkauf sowie bei der Sanierung von Gebäuden spielen Energieeffizienzklassen und die Einstufung in A bis G eine immer wichtigere Rolle. Sowohl Mieter:innen als auch Käufer:innen sollten wissen, welche Effizienzklasse für das Haus gilt und welche Heiz- und Sanierungskosten daher gegebenenfalls auf sie zukommen. Mit diesem Wissen lassen sich nicht nur die erwartbaren Verbrauchskosten berechnen, sondern man hat auch eine gute Grundlage für die Planung baulicher Maßnahmen zur Energieeinsparung.

Der Energieausweis

Die Energieeffizienzklasse von Gebäuden ist im sogenannten Energieausweis erfasst. Wer ein Haus vermieten oder verkaufen will, benötigt das Dokument beispielsweise als Nachweis bei Besichtigungen oder um ein Inserat oder Exposé zu erstellen.

Wichtig: Es gibt zwei Arten des Energieeffizienzklasse Energieausweis – einen verbrauchsorientierten und einen bedarfsorientierten. Die verbrauchsorientierte Variante gibt an, wie viel Energie die Hausbewohner:innen in den letzten drei Jahren verbraucht haben. Die Angaben hängen also davon ab, wie sparsam die Bewohner:innen mit Energie umgehen.

Der bedarfsorientierte Energieausweis dagegen enthält mehr Informationen und ist zudem objektiver. Er berücksichtigt und analysiert sowohl die Bausubstanz als auch die Art der Heizungsanlage. Anhand dieser Informationen kann man einen Wert ermitteln, der das Verbrauchsverhalten der Bewohner:innen unberücksichtigt lässt und sich daher besser mit anderen Immobilien vergleichen lässt.

Wo kann man den Energieausweis beantragen?

Wer einen verbrauchsorientierten Energieausweis benötigt, kann diesen beim zuständigen Versorger beantragen. Den Bedarfsausweis stellen Ingenieure, Heizungsinstallateure oder Architekten aus. Idealerweise verfügt dieser über eine Zusatzausbildung als Energieberater. Da die Kosten für den jeweiligen Ausweis unterschiedlich hoch sein können, sind Pauschalangaben zum Preis nicht möglich.

Hausbesitzer:innen können frei wählen, welchen Energieausweis Sie beantragen wollen. Hierbei gilt nur eine Ausnahme. Handelt es sich um eine unsanierte Immobilie, die bis zu vier Wohnungen umfasst und deren Bauantrag vor dem 1. November 1977 gestellt wurde, darf ausschließlich ein bedarfsorientierter Energieausweis erstellt werden.

Verpflichtende Angaben

Der Energieausweis enthält verpflichtende Angaben zum Zustand des Gebäudes. Dazu gehören einige Auskünfte, die Verkäufer:innen verpflichtend in Inseraten und Exposés bekanntgeben müssen:

  • Baujahr
  • Art des Energieausweises (verbrauchs- oder bedarfsorientiert)
  • Endenergiebedarf (Energieverbrauchswert)
  • Energieeffizienzklasse des Hauses
  • Energieträger der Heizung (beispielsweise Gas oder Öl)

Gebäude Energieeffizienzklasse: Wie berechne ich die Kosten für die Energieeffizienzklasse?

Mit der Energieeffizienzklasse eines Hauses kann man sehr schnell berechnen, ob man Kosten einsparen kann. Es lohnt sich, die Energieeffizienzklasse bei einem geplanten Hauskauf mit der anderen Immobilien zu vergleichen. Wie hoch die Kosten – insbesondere für die Heizung – am Ende tatsächlich sind, lässt sich aber nur grob ermitteln. Einen ersten Hinweis gibt der im Energieausweis enthaltene Durchschnittsverbrauch von Heizung und Warmwasser. So gelingt die Berechnung:

Wohnfläche (m²) × 1,2 × Verbrauchswert (laut Energieeffizienzklasse, Einheit: m2a (pro Quadratmeter (m²) und Jahr (a)))

Ein Beispiel: Beträgt die Wohnfläche 150 Quadratmeter und die Energieeffizienzklasse des Hauses ist D, kann man die Energieeffizienzklasse Haus berechnen:

150 m² x 1,2 x 110 kWh/(m2a) = 19.800 kWh/Jahr

Dieser Wert entspricht rund 1.900 Liter Öl beziehungsweise 1.900 Kubikmeter Gas. Anhand der Preise des Energieversorgers kann man nun die Kosten für die Energieeffizienzklasse Haus oder die Energieeffizienzklasse Wohnung berechnen. [5]

Wer die Energieeffizienzklasse seines Hauses nicht kennt, kann den Endenergieverbrauch oder Endenergiebedarf nutzen und die Energieeffizienzklasse ermitteln. Weitere Faktoren, die die Energieeffizienz des Gebäudes beeinflussen, sind neben der Lage des Gebäudes auch der fürs Heizen verwendete Energieträger, das individuelle Heizverhalten und die Witterungsverhältnisse am Standort. [6]

Wie lässt sich die Energieklasse verbessern?

Durch verbesserte Dämmung, smarte Thermostate und wärmeisolierende Fenster können Sie Ihr Einsparpotenzial erhöhen. Haben Sie beispielsweise noch eine Photovoltaikanlage, können Sie etwa 35 % des erzeugten Solarstroms selbst verbrauchen. Die restlichen 65 % werden ins Netz eingespeist. Mit einem Stromspeicher im Haus erhöht sich der Eigenverbrauch von Solarstrom sogar auf 50 % bis 80 %. So werden Sie unabhängiger von Energieversorgern, können Ihre Kapazitäten besser nutzen und sparen gleichzeitig Stromkosten.

Fazit

Die Energieeffizienzklasse gibt Verbraucher:innen sowie Hauskäufer:innen Aufschluss darüber, wie viel Energie ein Gerät oder Haus verbraucht. Der sogenannte Energieausweis von Gebäuden hält deren Energieeffizienzklasse fest. Anhand der Effizienzklasse eines Hauses findet man schnell heraus, ob sich Kosten einsparen lassen oder nicht. Wie hoch die Heizkosten letztlich ausfallen, lässt sich aber nur grob ermitteln. Am besten wirft man dafür einen Blick auf den Durchschnittsverbrauch von Heizung und Warmwasser im Energieausweis.

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Quellen

[1] https://www.t-online.de/nachhaltigkeit/energie/id_100062020/energieeffizienzklasse-was-ist-das-einfach-erklaert.html [2] https://www.finanztip.de/energieeffizienzklasse/ [3] https://www.t-online.de/nachhaltigkeit/energie/id_100062020/energieeffizienzklasse-was-ist-das-einfach-erklaert.html [4] https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/neue-energielabel-wie-gut-sind-d-e-und-g-als-energieeffizienzklasse/27961970.html [5] https://www.heimkapital.de/magazin/energieeffizienzklassen-haus/#kosten-f%C3%BCr-ein-energieeffizienzklassen-haus-berechnen [6] https://www.dein-heizungsbauer.de/ratgeber/bauen-sanieren/energieeffizienzklasse-haus-berechnen/#c8676